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Im Äuelchen 33
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Daher ist die Landschaftsmalerei ein Schwerpunkt in meiner Arbeit. Ausgangspunkt für ein Bild ist immer die Momentaufnahme eines Naturerlebnisses in Form einer Skizze, Aquarellstudie und ein Landschaftsphoto. Die zu Hunderten archivierten Landschaftsphotos in Form von Dias und Papierabzügen erfüllen für mich die Aufgabe einer dienenden und den Künstler disziplinierenden Funktion. Indem ich die Vorlage möglichst genau übertrage, entgehe ich der Versuchung Proportionen und Details zu verändern und den Bildausschnitt nach den kompositorischen Regeln zu harmonisieren. Die den Arbeitsprozess abschließende farbliche Gestaltung und Veränderung des Motivs führt zu einer neuen Realität und einer neuen Wahrheit jenseits der photographischen Momentaufnahme. Wie die Momentaufnahme des Photos, so sind auch meine Landschaften nur Analogien zum Naturausschnitt. Obwohl ich die Motive möglichst getreu nach der photographischen Vorlage gestalte, gewinnen die Gemälde zusätzliche Qualitäten, die sie von ihren Vorbildern unterscheiden. Das Gemälde erhält durch den Wechsel des Mediums und die Vergrößerung des Formates eine andere, intensivere Präsenz, als sie die photographische Darstellung besitzt. Das Bild hat mehr Wirklichkeit als ein Photo, weil es selbst mehr Objektcharakter hat, weil es sichtbar mit der Hand gemalt ist, d.h. greifbar materiell hergestellt wurde. Während die photographische Wiedergabe immer den Moment betont, eine Situation oder ein Ereignis fixiert, steht das Gemälde immer noch in einer kunsthistorischen Tradition, die jedes Motiv sofort transzendiert und es dadurch zeitlos und allgemeingültig erscheinen lässt. Es hat mehr Wirklichkeit als ein Photo, weil ein Gemälde mehr Objektcharakter hat, da es greifbar materiell hergestellt ist. Meine Landschaften zeigen immer nur einen Naturausschnitt, wie er zwar der sichtbaren Wirklichkeit, aber nicht der Wahrheit unserer heutigen Zeit entspricht. Die Wahrheit ist eine andere. Durch die Auswahl des Motivs und dadurch das was die malerische Auflösung der Details gerade nicht zeigen, sind alle Landschaften Anschauungsmodelle einer verlorenen Wahrheit und Wirklichkeit. Die Sehnsucht der
Menschen nach einer heilen und ökologisch intakten Umwelt führen auch bei
mir zu einer merkwürdig ambivalenten Position eines Spätromantikers, mit
impressionistischen Mitteln etwas Schönes zu malen, wie auch der Moderne
verpflichtet zu sein. Zitat : Was ein Gemälde zeigt, ist nicht unbedingt das, was dort ist. Es ist das, was uns ohne Ende beschäftigen kann, weil es nur auf seine Weise erscheint. Wann ein Kunstwerk gelungen ist, diese Entscheidung nimmt dem, der da wirkt, keiner ab. Ob es so ist, das ist die Frage, die für ihn entfällt. Matthias Tripp
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